- Hinführung zu Kartierung und OSM
So sollen auch die Teilnehmer der Übung „Topografische Kartografie und Luftbild“ der Universität Salzburg als freiwillige Helfer durch ihre Arbeit die Daten aktualisieren. Diese Übung ist in zwei Gruppen aufgeteilt – während die Mitglieder der ersten Gruppe ihr Kartierungsgebiet selbst wählten, übernahmen die Teilnehmer der zweiten Gruppe vorgegebene Gebiete. So auch unsere Arbeitsgruppe „Plusgeoblogger“.
Demnach sollte es unser Ziel sein, einen Ausschnitt des Stadtteils Siezenheim zu kartieren. Dies erfolgt sowohl durch die Aufzeichnung der Tracks mittels Smartphone, als auch die handschriftliche Einzeichnung von Gebäuden auf Straßenkarten. Der nächste Schritt stellt anschließend das Editieren der Daten mithilfe des Bearbeitungsmanagers „Potlatch 2“ in OSM dar, wobei nicht nur auf Häuser geachtet wird, sondern auch auf Straßen, deren Straßenführung und Straßenart sowie sogenannte „Points Of Interest“, beispielsweise Bushaltestellen oder Parkplätze und Spielplätze.
2. Vorbereitung auf die Exkursion
Vor der Kartierung im Gelände, musste zunächst geklärt werden, wie die Vorgehensweise aussehen sollte. Zunächst sollte die Vertrautheit mit dem Gebiet geklärt werden. Somit beschäftigten wir uns zuerst mit den gegebenen Rasterzellen, welche im folgenden Screenshot mit blauer Linienfarbe das Kartierungsgebiet eingrenzt.
Dieses Untersuchungsgebiet ist östlich durch eine Kaserne eingegrenzt und somit nicht zugänglich und geht westlich in natur- und landwirtschaftliche Nutzflächen über. Im südlichen Bereich des Rastergebietes konnte nur ein kleiner „Streifen“ kartiert werden.
Vor der Exkursion in das Zielgebiet war machten wir uns zu allererst mit den Daten vertraut. Bei einem Vergleich der beiden Hintergrundkarten „Bing Aerial Imagery“ und der „Austria-geoimage.at“ konnte nur ein geringfügiger Unterschied festgestellt werden:
Deutlich ist die rote Linie, welche bei „Bing Aerial Imagery“ nicht vollständig kartiert ist, somit ist „Austria-geoimage.at“ für dieses Gebiet aktueller und genauer.
Bing Aerial Imagery Austria-geoimage.at
Des Weiteren kann festgestellt werden, dass die Straßen grundsätzlich schon kartiert wurden, jedoch sehr viele Gebäude gänzlich fehlen. Denjenigen Häusern, welche kartiert wurden, sind keine Attribute zugewiesen worden. Die Straßen jedoch wurden benannt und kategorisiert.
Man sieht auf beiden Kartenansichten sehr deutlich, welche Gebäude schon kartiert und digitalisiert wurden und welche nicht:
Austria-geoimage.at |
Bing Aerial Imagery |
Diejenigen Häuser mit den roten Dächern wurden demnach schon festgehalten und die „reinen“ Häuser aus der Luftbildaufnahme noch nicht.
Austria-geoimage.at |
Bing Aerial Imagery |
Sehr deutlich wird das Fehlen der Objekte in der „Austria-geoimage.at“, da man hier durch die Topografie der Karte die Häuser dann eben überhaupt nicht angezeigt bekommt, jedoch wird das Editieren in der anderen Kartenansicht erleichtert sein.
Somit soll es unser Anliegen sein, die Gebäude möglichst genau zu attributisieren. Darunter fallen die Nutzung (Wohnhaus oder Gewerbe) aber auch die Adresse (Hausnummer, Postleitzahl, Straßenname). Zusätzlich werden öffentliche Objekte, wie Bushaltestellen und Spielplätze festgehalten. Darauf sollte nun bei der Exkursion im Gelände geachtet werden.
3. Die Exkursion im Gelände
Die Exkursion fand am 21.12.2012 und am 11.01.2013 statt. Ein Teil der Gruppe befasste sich mit der Aufzeichnung der GPS-Daten, der andere Teil fasste die Attribute der Gebäude auf. Hierbei wurde alles, was erkundet wurde in einer zuvor ausgedruckten Karte eingezeichnet beziehungsweise systematisch mit dem „OSM-Tracker“ für Android aufgezeichnet.
An manchen Stellen kam es zu Schwierigkeiten bei der Orientierung, wenn die Straßendarstellungen auf der Karte nicht mit der Realität überein-stimmten.
Es waren teilweise auch noch alte Straßenbezeichnungen an den Häusern angebracht, wie nebenstehendes Bild zeigt.
Auch war es schwer, die Grenze zwischen Privatgrundbesitz und öffentlichem Gebiet herauszufinden, oder auch die Grenzen zwischen zwei Straßen genau zu identifizieren. Außerdem muss darauf hingewiesen werden, dass wir im Bereich der Kirchenstraße (im Nord-Osten des Bereiches) auch über das Rastergebiet hinaus kartiert haben, da diese Straße nicht gleichzeitig mit der Kartierungsfläche endet.
Dennoch ließ sich alles regeln und nach zwei Tagen hatten wir das gewünschte Ergebnis und somit das gesamte Gebiet kartiert. Zur Veranschaulichung wurden Fotos von öffentlichen Gebäuden und anderen „POI“ (Points of Interest) gemacht.
Erwähnenswert erscheint folgender „kleiner Zwischenfall“: In einem dicht besiedelten Gebiet fühlten sich die dortigen Bewohner durch unsere Aufzeichnungen gestört, sodass diese die Polizei kontaktierten. Diese überprüfte unsere Tätigkeiten und ließ uns gewähren.
Letztendlich gab es keine weiteren Probleme.
4. Editieren der Daten in OSM
Zuallererst wurden direkt mit dem Smartphone insgesamt 25 Tracks aufgenommen, welche ganz einfach per „Halten“ einzeln in OSM geladen werden konnten und jeder Track eine bestimmte Straße darstellt:
Im Folgenden soll aufgezeigt, welche Probleme beim Digitalisieren der Daten entstanden sind und zu welchem Ergebnis wir mit „Potlatch 2“ gekommen sind. Beim Editieren verglichen wir unsere Aufzeichnungen mit der Satellitenbildansicht und zeichneten den Grundriss der von uns aufgezeichneten Objekte dem Satellitenbild nach, da wir in Natura nur die ungefähren Abmessungen der Objekte erkundet hatten.
Zunächst wird ein Beispiel aufgezeigt, worin als erstes die Häuser editiert wurden. Das linke Bild zeigt einen unbearbeiteten Ausschnitt, das rechte den bearbeiteten. Dies ist an den nun rot erscheinenden Gebäuden zu sehen. Zusätzlich wurde hier auch schon ein fehlender Straßenname ergänzt:
Häuser vorher |
Häuser nachher |
Nachdem nun alle Häuser editiert wurden, mussten diese nun auch noch attributisiert werden. Dies kann so erfolgen, indem man mehrere Häuser markiert und diese dann mit Postleitzahl, Straßenname und Quelle versieht. Auch Hausnummer und Funktion kann eingetragen werden.
Eben dies soll exemplarisch an folgendem Screenshot gezeigt werden:
Diese Vorgehensweise wurde für das gesamte Rastergebiet angewandt. Doch abgesehen davon, gab es auch einzelne Besonderheiten und Auffälligkeiten:
…sollten die noch nicht eingetragenen Häuser neu hinzugefügt werden. Dies waren so einige:
- Als Zweites…
Hier wurde der Gaisbergweg ausgebaut und Grundstücke wurden mit Häusern versehen. Dies wurde vollständig aktualisiert
(links: alt, rechts: neu)
- Eine dritte Besonderheit…
Ein Beispiel hierfür ist eine falsch beschriftete Straße. Das Bild zeigt einen Teil der Oberaustrasse. Dieser Straßenabschnitt ist jedoch richtig mit Austrasse benannt. Hierfür wurde die Straße am unteren roten Punkt mit dem Tool „Schere“ geteilt und neu benannt. Somit bleibt der Rest der Oberaustrasse von der Korrektur unberührt.
- Viertens…
Bei der Begehung, wurde an dieser Stelle ein Parkplatz und ein Haus verortet, welche weder in „Bing Aerial Imagery“, noch in „Austria-geoimage.at“ vorhanden waren.
Dieses grün gefärbte Rechteck zeigt den neu editierten und bearbeiteten Spielplatz Nähe der Austrasse in Siezenheim.
- Der fünfte Schritt…
Die im Screenshot abgebildeten Häuser befanden sich knapp außerhalb des Untersuchungsgebietes, sodass diese bei der Exkursion nicht erfasst wurden. Damit die Digitalisierung ein schlüssiges Gesamtbild ergibt, fassten wir den Entschluss, diese trotzdem zu editieren. Demzufolge wurden aber nur „Typ“ und „Postleitzahl“ hinzugefügt.
Somit kann folgende Kartenansicht als unser Endergebnis angesehen werden, wobei hier eine Gesamtübersicht und exemplarisch ausgewählte Regionen des Gebietes dargestellt sind:
Zur Veranschaulichung zeigen diese Fotos einige „Points of Interest“ (Müllsammelplatz gegenüber Bushaltestelle Hofergasse, Gasthof Haimbucher Holzmeisterstrasse 56, Sägewerk Sturm Bachstraße 10, Vereinsgebäude UFC Siezenheim Kirchenstraße 3, Bushaltestelle, Driving Range Siezenheim [Golfplatz] auf Höhe Gasthof Haimbucher):
5. Zusammenfassendes Schlusswort
Rückblickend auf unsere Arbeit als „Kartierer und Editierer“ sollte festgehalten werden, dass unsere Gruppe – wie wahrscheinlich jede andere Gruppe – anfangs durch eine sich ergänzende Gruppenarbeit noch nicht ausgezeichnet war. Der Weg dorthin war von ein paar Differenzen gezeichnet, jedoch wurden wir uns schnell einig.
Auch die Herangehensweise an dieses Thema war zunächst mühsam, auch durch den Prüfungsdruck beeinflusst. Doch nachdem sich jeder einzelne aus der Gruppe für das Thema Zeit genommen hat und ein Teil der Gruppe die Tutoriums-Einheit besuchte, erschien alles nicht mehr gar so kompliziert. Die Arbeit wurde unter uns allen gerecht aufgeteilt und die Exkursion, das Editieren und das Schreiben dieses Berichtes erfolgten nach Plan.
Als Anreiz soll für die Organisation dieser Übung im nächsten Semester sollte vielleicht der doch sehr hohe Zeitaufwand für diese letzte Aufgabenstellung bedacht werden. Demnach sollte überlegt werden, ob es nicht sinnvoller wäre, diese letzte Übung weiter an den Anfang zu stellen. Dies hätte den letzten Abschnitt der Übung weniger stressintensiv gestaltet.
Dennoch können wir alle sagen, dass uns diese Übung Spaß bereitet hat und – auch im Hinblick auf die Prüfung – eine große Unterstützung zur Vorlesung war. Des Weiteren konnten eigene Qualitäten, wie Teamfähigkeit und Kompromissfähigkeit gefördert werden, da wir vor dieser Lehrveranstaltung keinerlei Kontakt zueinander pflegten.
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